| Doch warum heftet sich mein Blick auf jene Stelle? | ||
| Ist jenes Fläschchen dort den Augen ein Magnet? | ||
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In diesem Kapitel werden der Begriff der magnetischen Flasche eingeführt und einige Beispielsysteme diskutiert.
Unter einer magnetischen Flasche versteht man ein System, das ein geladenes Teilchen mittels magnetischer Felder einschließen kann; das heißt, in einer magnetischen Flasche ist eine gebundene Bewegung des Teilchens möglich. Eine ausführliche Diskussion dieser Systemklasse findet sich in [No63].
Es ist bekannt und hat sogar bereits Eingang in die
populärwissenschaftliche Literatur gefunden (vgl. [Ga93]), daß man geladene Teilchen in einer Kombination
statisch-stationärer
elektrischer und magnetischer Felder einfangen kann; man spricht
dabei auch von sogenannten Ionenfallen, weil diese Systeme vor allem zur
Untersuchung von Ionen eingesetzt werden. Ein einfacher Vertreter dieser
Systemklasse ist die Penning-Falle, die durch ein homogenes Magnetfeld in
Kombination mit einem elektrischen Quadrupolfeld gebildet wird. In einer
solchen Anordnung ist eine gebundene Bewegung möglich
[BrGa86,St91].
Der Einschluß als solcher ist dabei nicht allein entscheidend, sondern die
Tatsache, daß er bei sehr niedrigen Energien realisiert werden kann:
Zum Beispiel werden
auch in den aus der Hochenergiephysik bekannten
Speicherringen Teilchen
durch Magnetfelder eingeschlossen; dies geschieht dort allerdings, wie der
Name schon andeutet, bei hohen Energien.
Die Bedeutung von Ionenfallen liegt deswegen vor allem darin, daß man in
ihnen einzelne Teilchen ,,beliebig`` lange bei niedrigen Energien
beobachten und somit sehr genaue Messungen an ihnen durchführen kann.
Zum Beispiel gelang mit Hilfe einer Penning-Falle eine der bislang
genauesten Messungen des
-Faktors des Elektrons [BrGa86].
Eine andere aktuelle Anwendung ist die Erzeugung von Antiwasserstoff am
CERN. Hierzu wird zunächst ein Antiproton in einer Penning-Falle
gespeichert, bevor man es mit einem Positron rekombinieren läßt
[ZiHä93,Ga93].
Die in der vorliegenden Arbeit zu untersuchenden magnetischen Flaschen
sind
spezielle Ionenfallen, bei denen man lediglich stationäre
axialsymmetrische magnetische Felder
verwendet. Eine magnetische Flasche dieses Typs wird
beispielsweise auch in [Ch79] diskutiert.
Um diese Systeme systematisch zu beschreiben, wollen wir uns
des Hamiltonschen (kanonischen) Formalismus bedienen. Dafür bestimmen
wir zunächst eine zweckmäßige Entwicklung des Vektorpotentials für
das
-Feld. Damit können wir dann die Hamilton-Funktion einer
magnetischen Flasche angeben und einige Beispielsysteme diskutieren.